Bücher für den Sommer

WO SOLL ICH DA BITTE ANFANGEN? Ich war/bin voll im Daisy Jones & the Six-Fieber. Ja, ich hab mir deswegen ne Schlaghose gekauft (sag, but true, aber sie sieht echt gut aus!) und ich hab mir Buch, Serie und Soundtrack direkt hintereinander reingezogen. Denn es geht um Rockbands, die 70er und eine Liebesgeschichte. Mehr brauchts eigentlich nicht, für deine beste Sommerlektüre. Ah doch: Die Art wie das Buch geschrieben ist. Denn es ist im Interviewformat geschrieben. So genial, wie kurzweilig. Als würdest du eine Banddoku auf Netflix schauen. Bitte lesen. Jetzt!

Ja, ja, ja, I know, romantische Komödien. Langweilig. Vorhersehbar. Cheesy. Wie gut, dass der Hauptcharakter, Sally Milz, Sketchautorin bei einer Samstagabend-Comedy-Liveshow ist (Achtung, Saturday Night Live-Alert) und selbst einen Sketch über cheesy Momente schreibt. Und darüber, warum sich ihre durchschnittlich aussehenden männlichen Kollegen überdurchschnittlich häufig in weibliche, sehr gut aussehende und sehr erfolgreiche Celebrities verlieben. Daten und sogar heiraten. Bis – natürlich – der neue, männliche Host Noah kommt. Hier gibts Romantic Comedy. Einblicke in den absurden Tagesablauf von Saturday Night Live, äh sorry The Night Owls, -Mitarbeitenden, ein bisschen Email für dich und das finale Kapitel. Ich hab das Buch einmal durchgesuchtet. Jetzt bist du dran!

Sobald ich irgendwo die Ankündigung für ein neues Stuckrad-Barre-Buch höre/lese/sehe, wird der Termin in meinem Kalender markiert. Vorbestellt. WHAT? DIE BUCHHANDLUNG HAT ES NOCH NICHT? Okay, zwei Tage später, aber. Puh! Seit Soloalbum ist ungefähr das meine Methode, um schnellstmöglich an ebendieses Exemplar zu kommen. Bei NOCH WACH? wars nicht anders. Und es ist ein klassischer Stucki geworden, könnte man sagen. Der Autor kennt den Ich-Erzähler wohl sehr gut, oder andersrum. Ebenso SEINEN FREUND. DEN CHEFREDAKTEUR. Und DEN SENDER. Dass Döpfner, Reichelt und BILD ebendiese auch gut kennen, wissen jetzt wohl alle. Wie gut? Weiß nur Stuckrad-Barre. Noch wach? ist für mich nicht so gut wie Panikherz, doch sprachlich immer noch so weit über allem anderen. Deshalb frei nach Tommi Schmitt: „Jahre mit neuem Buch von Stucki, sind gute Jahre!“

Vielleicht kennst du den Podcast Bergfreundinnen vom Bayerischen Rundfunk? Eben diese Bergfreundinnen haben jetzt ein Buch rausgebracht. Worum es geht? Um Berge, Frauen und vieles dazwischen. Es ist eine Mischung aus Geschichten, die Kaddi, Toni und Kathi selbst bewegen. Zum Beispiel wagt sich Toni zum ersten Mal aufs Mountainbike. Aber es geht auch darum, wie man mit Kindern am Berg unterwegs ist oder warum wir Frauen uns jetzt aber wirklich mal mit unserem Zyklus beschäftigen sollten. Ich mag das Buch sehr, sehr gerne, weil es keine Heroisierung der Frau am Berg ist. Es stellt UNSERE Sichtweisen dar. Einen anderen Blickwinkel auf die Berge. Mit allem was eben dazu gehört: von dem liebsten Brotzeitflecken bis zu den tragischen Momenten, die auch oder gerade in den Bergen Teil von uns sind. 

In der Kiwi Musikbibliothek erzählen Autor:innen über ihre Lieblingsbands – und wie sie das geworden sind. Und hier erzählt der sagenhafte Charly Hübner (bitte alle einmal Magical Mystery anschauen UND lesen) von seiner Liebe zu Motörhead. Eine Kombi, an der ich im Buchladen nicht vorbei gekommen bin. Denn hallo, Motörhead. Ace of Spades und Overkill waren DIE Hymnen meines Jahres 2005. Vom BMX-Platz bis zum Frankreichurlaub. Lemmy war dabei und diese wie vom Teufel selbst gespielten Drums zu Beginn von Overkill. Ich kann schon beim Schreiben meine Beine kaum ruhig halten. Und apropos Teufel, den trifft Charly Hübner im Buch und bereist mit ihm seine Jugend: Von James Last bis eben Motörhead. Bitte einsteigen auf diesen Ritt. 

Ooooh, Petko. Allein der Titel. Poetisch, melancholisch. Alles andeutend, nichts versprechend. In Erzählungen nimmt der mittlerweile ehemalige Tennisprofi die Lesenden mit auf eine Reise von ihrer Jugend in Darmstadt bis zu den Grand Slam Turnieren dieser Welt. Man muss aber kein Tennisfan sein für dieses Buch. Andrea Petkovic schreibt vielmehr über das Leben selbst, Anekdoten und das so schön, dass du dir unbedingt Stift und Notizbuch daneben legen solltest, um all die wunderschönen Sätze festzuhalten. Gleich zu Beginn ist einer meiner liebsten: „Das Zimmer war so dunkel wie die Seele des Fausts.“ Zum Glück kann die Nacht ja auch sehr schön sein.