Gute Vorsätze: zu einer grünen Bank wechseln

Atomindustrie, Rüstungsexporte oder Unternehmen, die Menschenrechte verletzen: Als Menschen, die an Nachhaltigkeit interessiert sind, würden wir um solche Unternehmen eigentlich einen großen Bogen machen. Aber wissen wir eigentlich genau, wofür unsere Bank unser Geld einsetzt? Oft für ebendiese Dinge. Zeit zu einer grünen Bank zu wechseln. 

Das mit den guten Vorsätzen ist ja so eine Sache. Am 1. Januar startet man noch völlig übermotiviert ins neue Jahr. Mehr Sport, dafür weniger Zucker und Alkohol sollen es in diesem Jahr sein, aber auch mehr Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel weniger fliegen, weniger Plastik verbrauchen oder mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Berge fahren. Zwei Wochen später werden die Vorsätze dann schon nicht mehr so enthusiastisch umgesetzt, man lässt sich gehen, verschiebt Sachen auf morgen oder nächste Woche. So geht es mir zumindest häufig. 

Warum deshalb nicht erst auf den ersten Januar warten, sondern einfach während dem laufenden Jahr mit guten Vorsätzen starten. Wie zum Beispiel: Zu einer grünen Bank zu wechseln. Aber warum eigentlich eine grüne Bank?

Blätter von Baum im Herbst
Wer nachhaltig leben will, sollte früher oder später auch auf eine grüne Bank umsteigen.

Nachhaltiges Leben nur mit grüner Bank?

Hast du dich schon mal gefragt, wo deine Bank eigentlich dein Geld investiert? Denn „Nein!“ das Geld liegt nicht einfach auf unserem Konto rum, Banken nutzen das Geld ihrer Kunden, um damit Kredite zu vergeben oder Investitionen zu tätigen. Bei konventionellen Banken sind das dann häufig Bereiche wie die Rüstungsindustrie oder die fossile Energiewirtschaft. Während wir also zu Ökostromanbietern wechseln, finanziert vielleicht unsere Bank Kohlekraftwerke. Mit unserem Geld. Ob du bei einer Bank bist, die auch solche Investitionen tätigt, kannst du beim Fair Finance Guide herausfinden. Dieser hat deutsche Banken unter die Lupe genommen und festgehalten wie fair sie wirklich handeln. 

Also, wenn wir schon Wert darauf legen Bio-Lebensmittel zu kaufen, weniger Verpackungsmüll zu produzieren, ethisch fair produzierte Kleidung anzuziehen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln verreisen, dann müssten wir eigentlich auch zu Banken wechseln, denen diese Themen auch wichtig sind.

Grüne Ahornblätter
Ökobanken investieren unser Geld nicht in fossile Energien, Massentierhaltung oder die Rüstungsindustrie.
Pflanze im Regen
Grüne Banken gibt es in Deutschland bereits einige: beispielsweise die GLS Bank, Triodos, Ethikbank oder die Umweltbank.

Ich habe deshalb schon vor längerem ein Girokonto bei der GLS Bank eröffnet. Ich habe die GLS Bank gewählt, weil es auch eine Filiale in München gibt und ich die Konditionen am ansprechendsten fand. Zudem ist sie eine der ältesten deutschen Ökobanken. Das fand ich persönlich irgendwie vertrauenserweckend. Es gibt aber noch andere Alternativen:

Triodos Bank 

EthikBank

UmweltBank 

Aber was unterscheidet grüne/ethische Banken denn jetzt von konventionellen?

Sie investieren in Ökologie, nachhaltige Unternehmen und Gemeinwohl. Bei der GLS Bank kann man bei der Eröffnung des Kontos angeben, wo man sein Geld einsetzen möchte. Zum Beispiel in: Erneuerbare Energien, Ökologische Landwirtschaft, Nachhaltige Wirtschaft, Wohnen, Bildung und Kultur oder Gesundheit. Außerdem schließen sie unter anderem Investitionen in Unternehmen, die Gentechnik, Tierversuche, Kinderarbeit oder Menschenrechtsverletzungen fördern oder zulassen aktiv aus. Welche Ausschlusskriterien die jeweilige Bank für sich festgelegt hat, findet man auf den Webseiten.

Sonst bieten grüne Banken dem Kunden alles, was auch konventionelle Banken bieten. Nur eben mit ökologisch und sozial sinnvollen Investitionen, mit denen sie auch transparent umgehen. Der Wechsel geht ziemlich einfach online und auch an Geld kommt man fast überall. Kunden der GLS Bank heben kostenlos an allen Bankautomaten der Volksbank und Raiffeisenbanken ab. Selbst den Kontowechsel muss niemand selbst übernehmen, das machen die Banken selbst. 

Blüte im Regen
Musst du bei grünen Banken auf Leistungen verzichten? Nein, hier wird das komplette Angebotsspektrum wie bei konventionellen Banken geboten.

Tomorrow – nachhaltiges Banking per Smartphone

Neben den klassischen ethischen Banken gibt es außerdem eine grüne Bank nur für das Smartphone: Tomorrow. Gegründet wurde die Bank von den Lemonaid-Gründern Jakob Berndt, Inas Nureldin und Michael Schweikart. Die drei Hamburger haben es sich zur Aufgabe gemacht, der erste europäische Akteur zu sein, der Mobile Banking mit nachhaltigen Finanzen verbindet. Mit den Kundeneinlagen fördert die Bank künftig Mikrokredite, Ökolandbau und regenerative Energien. Außerdem werden mit jedem Einsatz der Karte Klimaschutzprojekte finanziert. Es gibt drei Kontenvarianten: eines für drei Euro im Monat, ein Alltagskonto für sieben Euro im Monat und das Premiumkonto für 15 Euro im Monat, das gleichzeitig deinen CO2-Fußabdruck kompensiert. Alle lassen sich über die App steuern. Über diese kann man beispielsweise auch sehen, wie viel Geld bereits in gemeinnützige Projekte geflossen ist und auch wie viel man selbst schon dazu beigetragen hat. Da es relativ schwierig und aufwendig ist eine komplett neue Bank ins Leben zu rufen, stützt sich die Tomorrow Bank auf die Infrastruktur der Solaris Bank.

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