Fullface trifft Halbschale: Der uvex revolt MIPS im Test

uvex revolt MIPS Bikehelm liegt auf Holz

Ein Bikehelm, der alles kann: voller Schutz, optimale Belüftung, cleanes Design. Der uvex revolt MIPS ist der neueste Convertible-Helm des Fürther Traditionsunternehmens. Was kann der Helm auf dem Trail, wie schnell lässt sich der Kinnbügel demontieren und wie gut ist die Belüftung bei 32°C wirklich?

Wer schon mal in den Mountainbikeurlaub gefahren ist, kennt das: DAS AUTO IST VOLL! Bis oben hin. Klamotten, Rucksack, Protektoren, Schuhe, Helm. Und das war erst die Mountainbikeausrüstung. Alles was man sonst noch braucht, ist noch gar nicht mit drin und wenn dann auch noch ein Kind mitfährt – na Servus. Genau vor dem Szenario standen wir auch, als wir im Mai mit unserem VW Bus nach Finale aufgebrochen sind. Irgendwie will man in dem Auto ja dann auch noch wohnen ohne alles über Nacht draußen lagern zu müssen. Deswegen macht es Sinn auf multifunktionale Produkte zu setzen. Und das nicht nur bei den Alltagsgegenständen. 

Deswegen mag ich auch die Idee eines Fullface-Helm mit abnehmbarem Kinnbügel. Eine Halbschale für den Aufstieg oder weniger ruppige Passagen. Und ein Fullface für alles darüber hinaus. Wie der neue uvex revolt MIPS. 

Der uvex revolt MIPS im Detail

Mit dem jakkyl hde hatten die Fürther bereits vor ein paar Jahren ein ähnliches Modell im Programm. Jetzt also der revolt MIPS. In Sekundenschnelle soll der abnehmbare Kinnbügel den Fullface in einen Jethelm verwandeln. Klingt nach jeder Menge Gewicht? NEIN! Gerade einmal 670 Gramm bringt der Helm inkl. Kinnbügel auf die Waage. Schon beim Auspacken bin ich deshalb positiv überrascht. Der Jethelm landet bei 470 Gramm. Mein Giro Montara MIPS wiegt dagegen 375 Gramm. Werte, die sich bei Uvex sehen lassen können. Möglich macht das die ultraleichte Multi-Inmould-Konstruktion. Hinzu kommen 16 Belüftungsöffnungen. Erhältlich ist der Helm in zwei verschiedenen Größen, in vier Farbvarianten und als Variante mit MIPS und ohne. Das MIPS-System ist mittlerweile sowohl in Ski- als auch Radhelmen verbaut und soll bei einem Aufprall die Rotationsenergien, die auf das Gehirn wirken verringern. 

uvex revolt MIPS im Test mit abnehmbarem Kinnbügel
Der Kinnbügel ist beim uvex revolt MIPS schnell abmontiert – und lässt ihn so zum vielseitigen Begleiter werden. Und das bei gerade einmal 670 Gramm Gesamtgewicht.
Kinnbügel des uvex revolt MIPS im Test
Selbst der Kinnbügel überzeugt beim revolt MIPS mit großen Belüftungsöffnungen.

32°C auf dem Trail: Zeit für den Testride

Ich habe den Helm in der Farbvariante cloud-black matt und in der Größe 52-57cm zum Test zur Verfügung gestellt bekommen. Und schon beim Auspacken überzeugt mich die hochwertige, cleane Optik. Nichts ist zu viel, alles da wo es hingehört und als Zuckerl passt die Farbe auch noch zu meinem Radl. 

Da Uvex vor allem das gute Klimamanagement und den herausragenden Tragekomfort des Helms betont, ist für mich bei 32°C im Schatten genau die richtige Temperatur gekommen, um den Helm auf dem Trail zu testen. Also, ab nach Lermoos. Die Mischung aus wurzeligen Passagen und neuerdings auch Flowtrails, ist das ideale Testszenario für den 2-in-1-Helm. 

Beim ersten Aufsetzen ist der Helm angenehm leicht, allerdings wirkt er am Kinnbereich etwas tight. Dieses Gefühl habe ich allerdings immer bei Fullface-Helmen, deswegen ab in die Gondel. Die Weite des Helms lässt sich, wie bei Uvex üblich ganz entspannt mit einer Hand über das IAS-System am Hinterkopf einstellen. Die Goggle fügt sich easy unter das Visier und das Band hält schon jetzt bombenfest auf der Gogglebandaussparung. 

Oben angekommen muss ich also nur noch die Goggle aufsetzen und los gehts! Und ehrlich: Auf dem Trail spüre ich den Helm kaum. Er ist tatsächlich so leicht, dass er sehr angenehm zu tragen ist. Eigentlich bin ich kein Fullface-Fan und fahre fast nur mit meiner klassischen Halbschale, weil mir ein Fullface meistens zu warm, zu groß und irgendwie zu unkomod ist. Dieses Gefühl fällt beim revolt MIPS tatsächlich vollkommen weg. Egal ob verblockte Trailabschnitte oder flowige Passagen, er bleibt, wo er hingehört.

Deswegen ist es jetzt Zeit den Kinnbügel abzunehmen. Der lässt sich ganz einfach über einen Knopf im Kinnbügel entfernen – sogar easy, wenn man den Helm auf dem Kopf hat. Da trifft die Beschreibung „sekundenschnelle“ wirklich zu. Allerdings wird es dann beim wieder Anbringen etwas fummelig und man setzt den Helm der Einfachheit halber besser ab. Wenn man den Dreh raus hat, lässt sich das gut und schnell handeln, aber nicht so leicht und einfach, wie der Chinguard abmontiert ist. Bist du häufiger nur mit dem Jethelm ohne Kinnbügel unterwegs, liefert Uvex direkt die passenden Kunststoffeinsätze zur Abdeckung der Montagepunkte. Das sieht schick aus, du kannst den Helm aber auch problemlos ohne fahren. 

uvex revolt MIPS als Jethelm
Die Montagepunkte des Kinnbügels lassen sich einfach mit den mitgelieferten Abdeckungen kaschieren.
Polster im Kinnbügel von uvex revolt MIPS
Die Polster im Kinnbügel können einfach herausgenommen werden, einerseits zum waschen, aber vor allem um noch mehr Belüftung zu garantieren.

Auch in der Halbschalen-Variante macht der Helm auf jedem Trail Spaß. Klar, ist er durch das heruntergezogene Design bei heißen Temperaturen etwas wärmer als klassische Halbschalen-Designs, dafür vermittelt er mir aber auch nochmal ein zusätzliches Plus an Sicherheit. Uvex hat den Jethelm extra mit Aussparungen für die Bikebrille ausgestattet. Leider passt meine 100% Speedcraft hier nicht rein, deswegen fahre ich den Jethelm auch mit Goggle. 

Testfazit zum uvex revolt MIPS

Der uvex revolt MIPS ist für mich alles in allem ein überzeugender 2-in-1-Helm. Er ist super stylish und hochfunktional und: so leicht und gut belüftet, dass er auch bei 32°C angenehm zu tragen ist. Kleines Manko für mich ist, dass meine Bikebrille nicht in die Brillenaussparungen passt und ich ihn so auch als Jethelm mit Goggle fahren muss. Deswegen wird es für mich wohl trotzdem darauf hinauslaufen, dass ich im Urlaub beide Helme in den voll beladenen VW Bus packen werden. Denn den revolt MIPS werde ich in Zukunft vor allem als leichten Fullface für ruppige Strecken und Bikeparkausflüge nutzen. Fährst du gerne mit klassischen Fullface-Helmen, mag er dir vielleicht etwas zu filigran erscheinen, aber für mich ist er die optimale Mischung aus Uvex-bewährtem Schutz und angenehmer Belüftung. Den Platz im Bus werde ich dafür schon noch finden. 

Der uvex revolt ist für einen Preis (UVP) von  299,95 € (ohne MIPS) oder 329,95 € (mit MIPS) erhältlich. Mehr zum Helm, gibt es direkt bei uvex.

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2 Kommentare zu „Fullface trifft Halbschale: Der uvex revolt MIPS im Test

  1. Liebe Lisa, ich habe eben auf der Suche nach Informationen über Defibrillatoren Dein Online-Magazin entdeckt und fühle mich stark inspiriert. Ich mag das, wie Du durch die Bildschirm-Pixel so wahrhaftig, lebensecht hindurchschimmerst und fast holografisch Gestalt annimmst. Deine Artikel sind überaus lesenswert. Dieser Schreibstil nimmt mich huckepack; so als wäre ich dabei. Die Bilder sind schön vielsagend zeugen aber auch von einem Sinn für Gestaltung und Design, auch dann, wenn es „nur“ um einen Helm geht. Ich finde es klasse, dass Du Dein Aktiv-Potential mit uns teilst. Danke – Nora

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