Was ist eigentlich Schnee?

Schneeflocke

Skifahren wäre ohne ihn nicht möglich – den Schnee. Aber wie entsteht er eigentlich und wieso ist er weiß?

Sobald es im Spätsommer kühler wird und die ersten Regentropfen fallen, warten wir sehnsüchtig auf ihn. Mit präziser Sorgfalt bereiten wir uns auf das vor, was den Winter zu einem grandiosen, einem ganz gewöhnlichen oder gar unterdurchschnittlichen machen kann: der Schnee.

Er ist Maßstab, Existenz und entscheidender Faktor für uns Skifahrer. Er erfüllt „das Gemüt mit dem Bewusstsein der Abenteuerlichkeit“, wie Thomas Mann in seinem berühmten Roman „Der Zauberberg“ schrieb. 

Aber was ist eigentlich der Schnee? Ist er Naturgefahr? Wirtschaftliche Ressource, Teil des weltweiten Klimasystems oder vielleicht doch nur „hübschgemachtes Wasser“, wie ihn die Schriftstellerin Dora Heldt einmal betitelt hat? Fakt ist, dass der Schnee Skifahren erst möglich macht. In all seinen Facetten.

Alle Schneekristalle sind sechseckig

Laut dem Diercke Wörterbuch der Allgemeinen Geographie ist Schnee die „häufigste Form des festen Niederschlags. Schnee besteht aus Eiskristallen. Er fällt meist in als Flocken zusammengeballte Kristalle verschiedenster Formen.“ Schnee entsteht bei Temperaturen um bzw. unter 0°C, wenn unterkühlte Wassertröpfchen in Wolken zu Eis erstarren. Diese Wassertröpfchen nennt man Kristallisationskerne. 

Die Schneekristalle selbst entstehen, in dem sich Wasserdampf an diesen Kristallisationskernen ablagert und gefriert. Ob der Schneekristall dann die Form einer Nadel oder die der berühmten Sterne hat, hängt von der Temperatur und der Feuchtigkeit bei ihrem Fall durch die Wolken ab. Grundsätzlich aber gilt: Alle Schneekristalle haben eine sechseckige Form. 

Wie entsteht ein Schneekristall?

Sein Leben beginnt zunächst als kleiner gefrorener Wassertropfen, an den sich Wasserdampf andockt. Da dies in bestimmten Winkeln geschieht, entsteht so die sechseckige Ausgangsform. Das alles passiert zwischen minus zehn und minus 22 Grad. Fallen die Kristalle dann Richtung Erde, werden sie durch Temperatur und Feuchtigkeit geschliffen. Das heißt je feuchter es beispielsweise ist, desto feiner sind die Verästelungen des Kristalls. Wie viele Formen es von Schneekristallen gibt, kann man nicht ganz genau sagen. Es steht laut SLF Davos nur fest, dass ein Eiskristall von einem Millimeter Durchmesser rund 100 Trillionen Wassermoleküle enthält. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Kristalle identisch aufgebaut sind, ist demnach ziemlich gering.

Auf ihrem Weg zum Boden wachsen die Eiskristalle aneinander und da sie nahe an der Schmelztemperatur sind, verändern sie ihre Form kontinuierlich.

Wieso ist Schnee weiß?

Neben seiner Form ist auch die Farbe eine Besonderheit des Schnees. Für unser Auge scheint er weiß. Das kommt davon, dass das Sonnenlicht an der Oberfläche der einzelnen Kristalle gebrochen wird. Durch jede Brechung wird ein kleiner Teil des Lichts absorbiert, also ein wenig abgeschwächt. Da Schnee alle Farben des Sonnenlichts gleich stark absorbiert, erscheint das reflektierte Licht weiß. 

Skifahrerin bei der Abfahrt im Tiefschnee
Schnee dämpft Geräusche: Deswegen fühlt sich eine Fahrt im Powder so ruhig und weltfremd an.

Funfacts zum Schnee

  • Schneekristalle haben immer eine sechseckige Form
  • Die größte Schneeflocke fiel laut Guiness Buch der Rekorde im Jahr 1887 in Montana, USA und hatte einen Durchmesser von 38 Zentimetern 
  • Schnee enthält viel Luft und so wiegt eine fünf Millimeter breite Flocke gerade einmal vier Tausendstel Gramm
  • Schneeflocken haben bei ihrem Fall auf die Erde eine Geschwindigkeit von 0,2 bis 2 Meter pro Sekunde
  • Fällt eine Schneeflocke ins Wasser schreit sie: In ihr sind Luftbläschen eingeschlossen, die einen Ton von 50 bis 200 Kilohertz erzeugen. Menschen können das leider nicht hören
  • Schnee dämpft Geräusche: Durch die luftige Struktur der Schneedecke werden Schallwellen absorbiert
  • Blutschnee ist roter Schnee und ein Naturphänomen, bei dem sich Altschnee durch Mikroorganismen rot färbt
  • Durch Emissionen von Industrieanlagen kann Schneefall erzeugt werden. Das nennt man dann Industrieschnee

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