
Müsliriegel, Energie-Gels oder Kohlehydratpulver. Bei der Ernährung während des Sports gehen die Meinungen stark auseinander. Eine klassische Brotzeit empfiehlt dabei niemand. Warum eigentlich?
Ich lege das Rad ab. Der Schweiß rinnt mir über die Stirn. Meine Hände sind auch noch ganz schwitzig, mein Kopf glüht und meine Beine sind schwer. Wir haben es geschafft. Sind oben angekommen. Auf dem Gipfel. Etwas mehr als 1.000 Höhenmeter liegen hinter uns. Stetig tretend ist das Wasser in unseren Trinksäcken weniger geworden. Zwischendurch haben wir ein paar Nüsse gegessen. Für ein bisschen Kraft unterwegs. Für mehr Ausdauer. Aber eigentlich nur, um unseren Körper zu beruhigen. Ihm vorzugaukeln, es wäre alles in Ordnung. Das ist es jetzt auch. Den anstrengenden Teil haben wir geschafft, jetzt wartet der Trail. Für viele heißt es einfach: Sattel runter, Protektoren an und los. Nicht für mich. Zwischen Aufstieg und Abstieg liegt immer, aber auch wirklich immer, eines: Brotzeit.
Keine Ahnung warum. Mein Kopf ist darauf programmiert. Oben ankommen, einen schönen Platz suchen, am besten mit Aussicht und die Brotzeitdose öffnen. Darin warten keine hochdosierten Kohlehydratriegel oder Energie-Gels, sondern eigentlich immer: ein Käsebrot. Ganz schlicht und einfach. Das ist das Beste. Ein Biss und die Anstrengung von gerade eben ist vergessen. Das füllt alle Speicher wieder auf. Ein besonderer Käse muss es dabei nicht unbedingt sein. Dem Land entsprechend, regional und mit Butter darunter. Dann fühle ich mich wieder wohl. Dazu einen Apfel oder eine Banane eventuell noch ein Stück Gurke oder ein paar Radieschen. Dabei den Blick schweifen lassen. Den Waldboden oder die Wiese unter sich spüren. Die kleinen Blumen, die darauf wachsen. Ein bisschen quatschen, den Trail besprechen oder mit dem Blick auf die umliegenden Gipfel schon Pläne für die nächste Tour schmieden. Das gehört für mich zu einer Mountainbike-Tour wie Aufstieg und Abfahrt. Wird genauso in die Planung mit einbezogen und am Vorabend mit eingekauft. So läuft das. Käsebrot und gut ist es. Danach kann auch ich die Protektoren anziehen. Meine Handschuhe überstreifen, den Sattel in die richtige Position bringen und mit neuer Kraft in den Trail starten. Käsebrot sei Dank.