Warum haben Skipisten eigentlich Rillen?

Skipiste mit Rillen

Manchmal gibt es ja so Dinge, die man für selbstverständlich hinnimmt. Wie zum Beispiel, dass frisch präparierte Pisten mit feinsten Rillen durchzogen sind. Aber warum ist das eigentlich so?

Als Skifahrer:in lernt man ziemlich schnell eine Sache: Es ist mit am schönsten, wenn man die erste Spur auf einer frisch gewalzten Piste erwischt. Wenn sich die eigenen Schwünge in das noch jungfräuliche Muster zeichnen und man genau den Punkt zwischen optimalem Grip und butterweichem Untergrund erwischt. Aber warum ist das eigentlich so? Und wieso sehen Pisten auf der ganzen Welt gleich aus? Mit feinsten Rillen, die an die Cordhosen unserer Eltern aus den 1970er Jahren erinnern – weswegen genau diese Rillen im Übrigen im Englischen auch „Corduroy“ (engl. für Cord) genannt werden. 

Die Erklärung ist weniger romantisch und dafür so einfach wie simpel: Damit wir auf dem frisch gefallenen Schnee möglichst lange und gleichmäßig Spaß haben, werden die Pisten präpariert. Dazu werden die Schneekristalle verdichtet, die Luft entweicht und die Dichte und damit auch die Widerstandsfähigkeit der Piste nimmt zu. Diese Pistenpräparierung übernehmen Pistenraupen mit verschiedenen Zusatzgeräten wie Räumschild, Walze, Glättebrett und Fräse. Und um das Glättebrett geht es hier bzw. macht das das Muster aus dem Carving-Träume sind. Denn daran ist eine Leiste befestigt, die die charakteristischen Längsrillen in Falllinie auf dem verdichteten Schnee erzeugt. Queren wir nun die Piste bzw. setzen einen Schwung finden unsere Ski mehr Halt als auf einer völlig ebenen Schneeoberfläche. Kurz gesagt: die Piste wird griffiger. Zudem wird die Oberfläche der Schneedecke vergrößert und die Umgebungskälte kann den Schnee besser abkühlen. So hält die Piste länger. Bis wir uns am nächsten Morgen wieder auf die erste Fahrt auf dem griffigen Cordkleid freuen können. 

Titelbild: Valentin B. Kremer/Unsplash


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