JA zum Alpenplan – NEIN zum Beschluss der Bayerischen Landesregierung

Am 9. November 2017 hat die Bayerische Landesregierung die Aufweichung des Alpenplans zum Bau der Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu beschlossen. Damit werden die wirtschaftlichen Interessen Einzelner über die Interessen der bayerischen Bevölkerung, die Natur der Alpen und über ein international anerkanntes Naturschutzinstrument gestellt.

Seit 45 Jahren hat der Alpenplan weltweiten Vorbildcharakter: Als in den 50er und 60er Jahren zahlreiche Berggemeinden ihre Gipfel mittels Bergbahnen erschlossen, sah sich die Landesstelle für Naturschutz in München gezwungen diesem Erschließungshype ein Ende zu setzen und ein Instrument zu erschaffen, dass die Bayerischen Alpen, ihre Berglandschaft und die alpine Natur gegenüber weiteren Eingriffen schützt. Der Alpenplan war geboren.

Bereits im März habe ich hier über die Pläne der Bayerischen Regierung gegenüber dem Alpenplan und die Aufweichung der Schutzzone C berichtet. Nun hat der Bayerische Landtag die Änderung dieses Naturschutzinstruments am 9. November 2017 beschlossen. Zum Bau einer Skischaukel am Riedberger Horn. Zwischen den beiden bestehenden Skigebieten Balderschwang und Grasgehren. In den Allgäuer Alpen. Und auf 1.787 Meter. Für kurzfristige wirtschaftliche Interessen wird ein Garant für die Bewahrung des Alpenraums an entscheidender Stelle geschwächt, um ein Skigebiet in einer Höhe zu bauen, in der in wenigen Jahren kaum noch natürlicher Schnee fallen und die Skisaison immer kürzer ausfallen wird. Mit diesem Beschluss übergeht die Bayerische Regierung nicht nur die Stimmen von 91 Prozent der bayerischen Bevölkerung, die sich in einer repräsentativen Studie des Emnid-Instituts gegen eine Aufweichung des Alpenplans ausgesprochen haben, sondern ebnet vor allem den Weg für weitere Erschließungsvorhaben.

Und da sind wir doch beim eigentlichen Kernproblem: Natürlich geht es hier um das Riedberger Horn, diesen wunderschönen Berg, der bereits von Luis Trenker als schönster Skibergs Deutschlands betitelt wurde, aber es geht vor allem um die Zukunft. Wenn wir jetzt nichts machen und die Entscheidung dieser kurzsichtigen Bayerischen Regierung, die hier dem Naturschutz den Rücken kehrt und die eigene heimische Gebirgswelt mit Füßen tritt, hinnehmen, dann haben auch weitere Erschließungsvorhaben wieder eine Chance, die eigentlich, dank Alpenplan, längst vom Tisch waren. Denn reicht es nicht, dass die Alpen bereits mehr als erschlossen sind? Muss es immer weiter gehen? Reichen die bestehenden Gebiete nicht? Wollen wir nicht uns, unseren Kindern, Enkelkindern und zukünftigen Generationen die Möglichkeit geben die Alpen zu genießen, so wie wir es konnten? Einfach, abseits von allem Trubel, auf einem Gipfel zu stehen, den Ausblick zu genießen, ganz allein und stolz darauf zu sein, den Anstieg aus eigener Muskelkraft bewältigt zu haben? Den blühenden Enzian zu bewundern und abends todmüde aber zufrieden ins Bett zu fallen und noch vor dem Einschlafen Pläne für die nächste Tour zu schmieden? Ganz abseits von Massentourismus und Halli-Galli-Aprés-Ski? Wollen wir das nicht?

Doch, das wollen wir! Deshalb sprechen wir uns als Blogger des Outdoor Blogger Networks gemeinschaftlich für den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur aus und sind entschieden gegen den Beschluss vom 9. November.

Weitere Informationen unter:

Wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Skitourismus und Klimawandel:

4 Kommentare zu „JA zum Alpenplan – NEIN zum Beschluss der Bayerischen Landesregierung

  1. Und wo kann man die Petition jetzt unterschreiben?
    Der Link der zur Petition führen soll führt nur in ’ne Sackgasse.
    Wenn Ihr Unterschriften wollt, müßt Ihr aufhören ein Labyrinth auf die Seite zu stellen.

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    1. Hallo Jan,
      danke für deine Anmerkung, am Montag war der Link noch der Richtige, da hat es wohl irgendwas verhauen. Sorry für die Umstände. Der Link sollte jetzt auch wieder einwandfrei funktionieren, ich hab ihn ausgetauscht.
      Schönen Abend dir.

      Viele Grüße
      Lisa

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